Alternativen beim Heizen

Werkstattleitung: Hans Stanglmair, Frau Lang

 

Was gibt es bereits im Landkreis Freising?

 

  • Der Anteil der mit Heizöl oder Erdgas betriebenen Heizungen ist nach wie vor sehr hoch. Insbesondere in den ländlichen Gemeinden kommt sehr häufig Heizöl zum Einsatz. Es sind aber auch zahlreiche Biomasse-Heizungen (Scheitholz, Holzhackschnitzel, Holzpellet) und Wärmepumpenanlagen im Einsatz.
     
  • In einigen Gemeinden gibt es Nahwärmenetze die mit Holzhackschnitzel, Biogas oder auch Klärgas betrieben werden. Es existiert eine Fernwärmeleitung vom Kraftwerk Zolling, über die Verbraucher in Freising und auch der Flughafen versorgt werden.
     
  • Solarthermieanlagen zur Warmwassererzeugung und auch Heizungsunterstützung sind vorhanden, in der Menge gemessen am vorhandenen Potenzial aber eher gering.

 

Welche Hemmnisse gibt es?

 

  • Das Verständnis zur notwendigen Umstellung auf erneuerbare Energieträger fehlt teilweise. Auch die finanziellen Möglichkeiten fehlen teilweise, viele Bürger können es sich trotz guter Fördertatbestände nicht leisten.
     
  • Eine Investition in eine Heizung mit erneuerbaren Energieträgern rechnet sich wirtschaftlich erst nach vielen Jahren. Öl und Gas sind immer noch zu billig.
     
  • Die vorhandene, fossil betriebene Heizung ist noch relativ neu, „ich kann doch nicht einen noch sehr gut funktionierenden Heizkessel einfach rausschmeißen (graue Energie)“.
     
  • Auch kommunale Vertreter interessieren sich zu wenig für das Thema: "Es gibt Wichtigeres.“
     
  • Fachkräfte fehlen für die Umsetzung. Es muss mit langen Wartezeiten gerechnet werden.
     
  • Heizungsbaufirmen raten teilweise von einer Umstellung auf erneuerbare Energieträger ab. Das Gebäude ist für den Betrieb einer Wärmepumpe nicht gut genug geeignet.
     
  • Eine Gebäudesanierung, nur um eine Wärmepumpe betreiben zu können, kommt nicht in Frage: „Das sollen dann die Nachkommen machen.“
     
  • Holz bzw. Holzpellet sind nicht in ausreichender Menge in der Region vorhanden. Und der Ausstoß von Feinstaub ist kritisch zu sehen.
     
  • Strom für den Betrieb von Wärmepumpen stammt zum Großteil nicht aus erneuerbaren Quellen.

 

Wo wollen wir in diesem Bereich hin?

 

  • Weniger Energieverbrauch und so rasch wie möglich weg von fossilen Energieträgern.
     

 

Wie gelangen wir an unser Ziel?

 

  • Wir müssen Heizenergie einsparen - durch Dämmung unserer Gebäude und durch Änderung unseres Nutzerverhaltens.
     
  • Es ist wichtig, dass die Kommunen ihrer Vorbildfunktion nachkommen und öffentliche Gebäude energetisch sanieren und auf erneuerbare Energieträger umstellen.
     
  • Die Kommunen sollten für ihre Gemeinde einen Grundsatzbeschluss fassen der besagt, dass bei neuen Baugebieten kein Öl und Gas mehr zugelassen wird.
     
  • Zur Unterstützung der Bürger soll eine Ansprechperson in jeder Gemeinde benannt werden.
     
  • Als Ausdruck des politischen Willens soll in jeder Gemeinde ein Förderprogramm aufgelegt werden (fordern und fördern).
     
  • Es sollen in jeder Gemeinde Beratungsleistungen angeboten werden.
     
  • Das im Landkreis vorhandene Expertenwissen sollte/könnte mehr in Anspruch genommen werden.
     
  • Planungen zur Umsetzung der Energiewende sollen zwischen Landratsamt und Kommunen koordiniert werden.
     
  • Es soll, kann und muss mehr Solarenergie (Thermie und Photovoltaik) genutzt werden.
     
  • Für neue Siedlungen könnte ein zentraler Erdspeicher (Wärmetopf) für den Winterbetrieb eingesetzt werden.
     
  • Nahwärmenetze, auch kleinere Einheiten (z.B. 5 Häuser – eine Heizung), sollten vermehrt zum Einsatz kommen.
     
  • Im Landkreis könnte ein Holzmanagement (WBV) etabliert werden.
     
  • In den vorhandenen größeren Biogasanlagen sollte das Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet und ins vorhandene Erdgasnetz eingespeist werden.
     
  • Die Wärmepumpentechnologie in Verbindung mit selbst erzeugtem Solarstrom hat auch im gesamten Landkreis großes Potenzial und muss mehr genutzt werden.
     
  • Die Abwärme aus Industriebetrieben sollte genutzt werden.
     
  • In einigen Kommunen könnte die Nutzung von Tiefengeothermie wieder thematisiert werden.