Transformation von Energie / Sektorkopplung

Werkstattleitung: Andreas Henze

 

Im Landkreis Freising gibt es die ersten Anlagen im Bereich der Sektorkopplung. Zusammen mit der Erzeugung von EE-Strom ist dieser Bereich der zentrale Bereich für die Erreichung der Klimaziele von Bund und Landkreis.

Es wurde klar, dass es um das Umsetzten – das MACHEN – geht. Aber auch, dass die Energiewende und ihre Optionen kommuniziert werden müssen, um sie umsetzen zu können (Stromleitung, Windräder, Freiflächen-PV, E-Fahrzeuge, keine fossilen Energien…)

Es werden dafür Stellen (Ansprechpartner) benötigt, an die sich die Haus-, Fahrzeug- und Maschinenbesitzer aber auch die Industrie wenden kann um eine kompetente (!) und schnelle Beratung zu erhalten.

Ziel ist die Umsetzung der Energiewendeziele des Landkreises bis (spätestens) 2035: kein Verbrauch und insbesondere keine Verbrennung von Erdgas, Erdöl, Kohle – sondern die Erzeugung aller notwendigen Energie mit Erneuerbaren Energien vor Ort.

 

 

Was gibt es bereits im Landkreis?

 

  • Es gibt eine Vielzahl an zumeist kleinen Anlagen im Landkreis, die schon Sektorkopplung betreiben. Beispielhaft wurden genannt:
     

Strom – Wärme:

  • KWK: im Großen: Zolling, Neufahrn,FMG – im Kleinen: Biogasanlagen z.B. Allershausen, Eggertshof, Schredl, Schwimmbad FS, Kläranlagen FS und Mintraching, Pflanzenöl-BHKW
  • Wärmepumpen: in Privathaushalten (evtl. auch vereinzelt in größeren MFH, Gewerbebetrieben)
  • Biogas ins Erdgasnetz (Eggertshof)
  • Abwärmenutzung der Industrie (keine Beispiele)
     

Strom – Verkehr:

  • Öffentliche E-Ladesäulen (über 110 im LK)
    private Wallboxen (geschätzt einige 1000)
  • Kommunale, gewerbliche und private E-Fahrzeuge (>2000, Stand 31.12.2021)
  • Wasserstoff-Verkehr (kein grüner Wasserstoff):
  • Wasserstofftankstelle am Flughafen und in Fürholzen

 

 

Welche Hindernisse gibt es?

 

Fehlende Datengrundlage z.B. bei der Beheizung: wer braucht wo welche Heizenergie und wie viel und wie ist der derzeitige Sanierungsstand?

Fachkräftemangel in fast allen Bereichen der Sektorkopplung

Stromleitungsbau: zu langsam, zu unkoordiniert, zu wenig Fachpersonal und Material + Akzeptanz

Nahwärme: Entfernung zwischen Wohngebiet und Industrie (Abwärme) -> Bauleitplanung

Hausbesitzer: Komplexität des Systems -> es muss normalerweise alles auf einmal gemacht werden -> Beratungsbedarf

Schaffen wir die Sektorkopplung nicht schnell genug besteht die Gefahr der Abwanderung der Industrie -> Arbeitsplätze gingen verloren

Fossil getriebene Maschinen mit geringen Jahreslaufzeiten: z.B. Mähdrescher, …

Landesgrenzen, Landkreisgrenzen, Gemeindegrenzen

 

Wasserstoff:

Umwandlung des Erdgasnetzes in ein Wasserstoffnetz techn. Und finanziell möglich?

Speicher: wo stehen in Deutschland mögliche Kavernen zur Verfügung?

Überschusselektrolyse in Bayern möglich? PV -> geringe Jahresvolllaststunden -> geringe Jahreslaufzeiten der Elektrolyseanlagen -> dann noch in Bayern wirtschaftlich betreibbar?

 

 

Wo wollen wir in diesem Bereich hin?

 

Als Zielvorstellungen wurden genannt:

 

  • Sektorkopplung + Klimaneutralität bis 2035
  • Keine fossilen Energien nach 2035
  • 200% bis 300% EE-Strom die Mehrung der Waldfläche
  • Strukturen schaffen!
  • Kostengünstig -> ausgewogenes Verhältnis von Solar- und Windanlagen um den relativ teuren Speicherbedarf zu minimieren
     

Ob ein Komfortverlust nötig ist war nicht klar


Wie gelangen wir an unser Ziel? Was können die Kommunen Sinnvolles tun?

 

  • MACHEN!!
  • Vorbildfunktion LK + Kommunen (z.B. Umstellung aller Fzg auf E-Fzg)
  • Ansprechpartner für Hausbesitzer, Industrie und Fahrzeughalter etablieren, die fundiert beraten können
  • Kommunikation: welche Optionen haben wir? (zur Erlangung von Akzeptanz z.B. für Stromleitungen und Windräder, evtl. Komforteinbußen, …)
  • Speicher: kurzfristig -> Batterien, langfristig -> H2 -> sehr teuer